Die ElectronicSales GmbH wurde 2004 gegründet und hat sich auf E-Commerce- und Onlineshop-Systeme spezialisiert. Das Unternehmen ist Hersteller der Onlineshop Software ElectronicSales Commerce Solution. Wir habe uns mit Martin Pfisterer, Geschäftsführer der ElectronicSales GmbH getroffen.

Seit 2004 gibt es die ElectronicSales GmbH mit der gleichnamigen Shopsoftware. Im B2B Umfeld haben Sie durchaus einen Namen, weil Sie genau das bieten was komplexe Projekte brauchen: Genehmigungsworkflows, Rechtemanagement und viele individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Was sind die typischen Herausforderungen?

Im B2B-Bereich liegt der Fokus im Handel mit Stammkunden, worin sich über Jahre hinweg Prozesse und Besonderheiten etabliert haben. Diese vorhandenen Prozesse des Unternehmens gilt es zu verstehen und passende Wege zu finden, diese bestmöglich online abzubilden.
Eine weitere Herausforderung stellen die Artikeldaten dar. Viele B2B-Unternehmen haben eine sehr hohe Anzahl an Produkten, aber nur sehr rudimentäre Daten dazu. Folglich sind einheitliche Bilder oder ausführliche Artikelbeschreibungen leider nur selten anzutreffen.

Electronicsales


Seit 2004 hat sich viel geändert. Plötzlich meint jeder die B2B Welt zu verstehen. So einfach ist das aber nicht, oder?

Definitiv nicht. B2B unterscheidet sich sowohl in der Softwarearchitektur als auch in der Projektumsetzung grundlegend von der B2C-Branche.
Ein einfaches Beispiel hierzu: im B2C fungieren nur Einzelpersonen und niemand will, bzw. darf die Daten von anderen einsehen. Des Weiteren sind alle gleich – sowohl in Sachen Preise als auch bezüglich der Funktionen.

Im B2B hingegen greifen meist mehrere Mitarbeiter eines Unternehmens auf einen Shop zu. Hierbei ist es sinnvoll, dass die Einkäufer gegenseitig den aktuellen Bearbeitungsstatus einsehen können und was die Kollegen bereits bestellt haben. Die verschiedenen Fachabteilungen sollen gegebenenfalls nur die Produkte ohne Preise sehen und folglich Bedarfsanfragen stellen, welche anschließend vom Einkauf genehmigt werden. Die Preise und teilweise auch die Sortimente der einzelnen B2B-Kunden unterscheiden sich im Regelfall aufgrund langjähriger Zusammenarbeit und verschiedenen Vereinbarungen.
Alle eben genannten Punkte haben demnach grundlegende Auswirkungen auf die Software.

Ein weiterer wichtiger Unterschied: Bei B2C-Shops müssen Kunden häufig für jeden weiteren Kauf neu gewonnen werden und somit Bedürfnisse geweckt werden. Im B2B hat der Einkäufer einen vorhandenen Bedarf und will diesen schnell und unkompliziert decken. Ein schneller Weg zum konkret benötigten Produkt ist somit unabdingbar.


Einige Shopsoftware Anbieter haben in den letzten Jahren das Handtuch geworfen und sind zur Agentur geworden.  Kann man heute mit der Power von Shopware, OXID oder Magento noch mithalten?

Diese angesprochene „Power“ liegt hier hauptsächlich im Marketing. In diesem Punkt haben diese Player selbstverständlich ganz andere Möglichkeiten.
Was den Funktionsumfang für B2B-Projekte betrifft, denke ich, dass wir uns mit den genannten Anbietern sehr wohl messen können oder diese gar übertreffen. Es wird uns regelmäßig in Projekten oder Pitches bestätigt, dass wir hier breiter aufgestellt sind.
Hinzu kommt, dass wir als Hersteller und E-Commerce-Agentur in einem Haus sehr gut auf die Bedürfnisse des Kunden eingehen können. B2B-Unternehmen wollen sich so wenig wie möglich mit der Technik beschäftigen und sind deshalb um unser „Alles aus einer Hand“-Prinzip froh.

Das eigene Komplettsystem bringt Vorteile, denn viel Energie geht heute in komplexen Schnittstellen verloren. Haben Sie das nicht oder ist die Erfahrung hier einfach riesig?

Durch viele Partnerschaften decken wir schon einige Schnittstellen ab. Wir haben aber nicht das Bestreben alle Marktanbieter an unsere Lösung anzubinden. Hier wählen wir diejenigen aus, bei denen wir für unsere Shopbetreiber den größten Bedarf und den größten Nutzen sehen. Da wir für viele Themen eigene Lösungen geschaffen haben, sparen wir uns hier den Implementierungsaufwand von Fremdsystemen und sind zudem flexibler und schneller, da wir bei Kundenanforderungen direkten Einfluss auf unsere eigene Programmierung nehmen können.

Wer ist typischer ElectronicSales Kunde?

Das lässt sich nicht so einfach pauschalisieren. Wir haben ein sehr breites Spektrum an Kunden. Der große Durchschnitt unserer Kunden beläuft sich jedoch auf mittelständische Unternehmen mit 20-250 Mitarbeitern.

Wie kann man ein Projekt beschreiben, was leisten Sie, was kostet es und was bekommt der Kunde am Ende geliefert?

Wir begleiten unsere Kunden von der Idee bis hin zum Online-Gang und darüber hinaus. Unser B2B-Fachwissen aus über 14 Jahren Projekterfahrung bietet dem Kunden eine Kombination aus technischem Know-How und Prozessverständnis. Wir holen den Kunden an der Stelle ab, an der er gerade steht und stehen als Partner an seiner Seite, um ihm zu einem erfolgreichen B2B-Auftritt zu führen. Dabei schauen wir auch über den Tellerrand hinaus und sind nicht nur auf „B2B-E-Commerce“ fokussiert. Wir geben dem Kunden auch Hilfen und Anregungen, wie er allgemein im Internet erfolgreicher wird. Unsere Projektvorgehensweise ist sehr strukturiert und wird von den Kunden regelmäßig mit gutem Feedback bestätigt.

In Bezug auf den Preis unserer Lösung sind wir sehr transparent. Durch unser „Software as a Service“-System bieten wir unseren Kunden sehr günstige Möglichkeiten. Auf unserer Homepage findet man hierzu sowohl die Pakete als auch „Ready-to-Go“ Dienstleistungspakete, die alle Leistungen abdecken, die der Kunden benötigt, um online zu gehen. Bei komplexeren Anforderungen erhält der Kunde von uns bereits nach den Erstgesprächen eine detaillierte Kostenindikation. Auf Grund unserer langjährigen Projekterfahrung liegen wir mit dieser meist sehr nahe am späteren Angebot.

Im Gegensatz zu typischen B2B-Agenturen, deren Projekte erst im 6-stelligen Bereich anfangen, liegen unsere Kunden fast durchwegs im 5-stelligen Projektbereich – teilweise sogar unter 20.000 EUR.

Der Shop Usability Award hat gezeigt, dass Ihre Referenzen solide sind, aber es an optischer Raffinesse fehlt. Wird hier zu wenig investiert oder sind die Shops einfach zu speziell?

Beim Shop Usability Award wird einzig das Frontend, also was letzten Endes von Endkunden gesehen wird, bewertet. Hierauf haben wir nur bedingt Einfluss, denn die Wirkung des Frontends hängt zum Großteil vom zur Verfügung stehenden Artikel-Content (z.B. Artikelbildern) ab – und diese liefert unser Kunde.

Unsere Zielgruppe strebt außerdem nicht zwingend Award-Gewinne an, sondern vielmehr das gute Verhältnis von Investition und Ergebnis. Folglich sind oftmals Marketingbudgets entsprechend begrenzt. Stellt man die Investitionen unserer Kunden in Relation mit denen der Award-Gewinner, so ist das Bild ein ganz anderes.

Was beschäftigt Sie derzeit am stärksten? Wohin geht die ElectronicSales Reise?

Wir haben in den letzten Monaten ein sehr umfassendes CMS System (CMS Pro) entwickelt, welches vollumfänglich in das Shopsystem integriert ist. Dieses Modul stößt bei Kunden und Interessenten auf sehr großes Interesse, da dies die Homepage und den Webshop komplett miteinander verschmilzt und damit neue Möglichkeiten bietet, vor allem in Bezug auf personalisiertes Marketing.

Ein weiteres Segment, an dem wir Lösungen erarbeiten, ist der Bereich „Produktberatung“. Dadurch können Shopkunden auch bei beratungsintensiven Produkten im Shop die passenden Artikel schnell finden.

D.h. wir arbeiten weiter daran, es dem Shopbetreiber noch einfacher zu machen, seinen Shop zu pflegen und es zudem den Shopkunden zu erleichtern schnell und einfach an die gewünschten Produkte zu kommen.


Weitere Infos zu ElectronicSales unter www.electronicsales.de.